 |
|
 |
 |
 |
|
 |
 |
 |
 |
 |
Markus Grimm spielt Charles Dickens'
„Weihnachtsmärchen“
für Erwachsene
Ein Weihnachtsstück mit nur einem Schauspieler?
Kann da Stimmung aufkommen?
Und ob, wenn sich Markus Grimm der Sache annimmt!
Der Schauspieler nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise ins London des kaltherzigen Geschäftsmannes Ebenezer Scrooge, den nichts Menschliches rühren kann.
Doch just am Weihnachtsabend gerät er unter gespenstischen Einfluss und wird mit seiner Vergangenheit und seiner Vergänglichkeit konfrontiert - eine Erfahrung,
die ihn von Grund auf verändern wird. Sprachlich und darstellerisch virtuos wechselt Grimm dabei von Rolle zu Rolle, ist mal polternder Geist, mal alte Vettel, mal gebrechliches Kind.
Diese außergewöhnliche Ein-Mann-Interpretation des Dickens-Klassikers zieht unwiderstehlich in ihren Bann und macht einfach Spaß! |
|
 |
 |
|
 |
 |
 |
 |

Ausgabe Karlstadt
vom Dienstag, den 21. Dezember 2010
von Günter Roth |
 |
Bilder in den Köpfen der Zuschauer
Beeindruckende Solo-Vorstellung
Eine brillante Vorstellung gab der Schauspieler Markus Grimm im Karlstadter Theater in der Gerbergasse mit seinem Solo-Vortrag des Weihnachtsmärchens von Charles Dickens. Dabei schlüpfte er stets in verschiedene Rollen.
Ein Teppich und ein Stuhl, ansonsten war die Bühne leer. Mehr Requisiten brauchte Markus Grimm nicht, obwohl doch Dickens' Weihnachtsmärchen durchaus bildgewaltig ist und man eigentlich opulente Kulissen, gegensätzliche Schauspieler und vor allem Lichteffekte gewohnt ist. Doch der Künstler war selbst mit Mimik, Gestik und Sprachmodulation Spieler, Gegenspieler, Nebenrolle und Kulisse in einem. An Plastizität gewann sein Vortrag noch durch den dunklen Hintergrund und seine schwarze Kleidung, die Gesicht und Hände ganz besonders zur Geltung kommen ließ.
Blitzschnell wechselte das Gespräch und damit die gesamte Körpersprache Grimms, wenn der alte einsame, verhärtete Misanthrop Ebenezer Scrooge dem Geist seines verstorbenen Compagnons Jacob Marley begegnet. Auf der einen Seite Entsetzen, trotziges Beharren und aufkommende Unsicherheit, auf der anderen das dumpfe, verzweifelte Bemühen des einstigen Freundes um den Zyniker, der bemüht ist, jedes menschliche Gefühl auf Abstand zu halten.
Markus Grimm malte mit Worten und Gebärden, er ließ im Kopf seiner Zuhörer Bilder entstehen, die eben wegen der fehlenden Kulisse eine ungewöhnliche Authentizität erreichen konnten. In der Fantasie fror man, empfand die düstere Kälte des Hauses und die Wärme sowie das liebevolle Miteinander in der Familie des armen Angestellten- mal leise wie ein Windhauch, mal schrill oder mächtig.
Die Vorstellung, absolut frei gehalten, ohne Textvorlage, berührte die Zuhörer tief, natürlich war das eine oder andere Bild, insbesondere das Ende, sehr sentimental. Aber Grimm verstand es stets, nie in den Kitsch abzugleiten, sondern die innere Wandlung des Ebenezer Scrooge glaubhaft zu machen. |
|
 |
 |
|
 |
|